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Zug der Erinnerung
Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen

In Kooperation mit:

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Rheinland-Pfalz

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Cover: searching for traces

Erinnerung und Handeln gehören untrennbar zusammen...

Neue Zugroute soll durch sieben Bundesländer führen

Oranienburg am 8. November: Adam Bielak, ein polnisches Opfer der
"Reichsbahn"-Deportationen, gedenkt am "Zug der Erinnerung" der
verschleppten Kinder.

Foto: Hajo Freyborn

DORTMUND - Die neue Routenplanung für den "Zug der Erinnerung" wird in den kommenden Wochen abgeschlossen, eine Stations- und Terminübersicht steht anschliessend zur Verfügung. Der Fahrplan sieht Ausstellungsstopps u.a. in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern vor. Dies kündigt Ute Schilde, Vorstandsmitglied im Trägerverein, in einem Gespräch über die kommenden Aktivitäten an. "An Stationen, die uns eingeladen haben, mangelt es nicht. Aber jeder Halt kostet viel Geld und wir sind auf klare Zusagen aus den Städten, aus den Kommunen oder von Förderern angewiesen. Dieser finanzielle Abgleich findet seit mehreren Monaten statt und wir hoffen, daß uns Ende November sämtliche Rückläufe vorliegen." Auf der neuen Fahrroute will die Bürgerinitiative den "Bund der Generationen" erweitern.

Die ausländischen Teilnehmer am „Bund der Generationen“ sind inzwischen von Oranienburg nach Israel und Polen zurück gekehrt. Wie geht die Arbeit jetzt weiter?

Ute Schilde: Es sind Aktivitäten auf regionaler und lokaler Ebene vereinbart worden, die den "Bund" sichtbarer machen werden - Aktivitäten im Saarland, in NRW oder in Berlin. Dort werden Foren vorbereitet, die breiter sind, mit einer größeren Teilnehmerzahl, um die Überlebenden mit Menschen der mittleren Generation und mit Jugendlichen zusammen zu bringen. Das wird in Schulen geschehen ebenso wie in einer größeren Öffentlichkeit. Der Impuls, der von Oranienburg ausgeht, wird verstärkt. Wir informieren vor Ort, welche konkreten Möglichkeiten zur Mitarbeit bestehen!

Wer sind die zukünftigen Teilnehmer am "Bund der Generationen"?

Schilde: Engagierte Jugendliche und alle anderen, die besonders intensive Vorbereitungen treffen, z.B. bei der lokalen Spurensuche oder in der Auseinandersetzung mit rassistischen Umtrieben, wenn der "Zug der Erinnerung" 2009 auf die Bahnhöfe ihrer Städte kommt. Wir laden diese aktiven Teilnehmer ein, den Zug auf der jeweils letzten Etappe zur Gedenkstätte Auschwitz zu begleiten. Das wird im kommenden Mai sein. Anschliessend finden Regionaltreffen und Seminare statt, die auf den "Bund der Generationen" vorbereiten.

In der Abschlussrede der deutschen Teilnehmer in Oranienburg wird mangelnde Unterstützung für die Überlebenden beklagt. Ist das ein Appell an Dritte oder plant der „Zug der Erinnerung“ konkrete Schritte?

Schilde: Wir haben von Anfang an betont, daß Erinnerung und Handeln zusammen gehören und daß wir auf diese Weise Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbinden wollen. In der Zug-Ausstellung findet Gedenken an Vergangenes statt, Gedenken an die deportierten und ermordeten Kinder. Darüber darf die Gegenwart nicht vergessen werden. Wir dürfen die Überlebenden nicht vergessen, diejenigen, die Verfolgung und Tod entkommen konnten. Damals waren sie Acht, Zehn oder Siebzehn. Heute sind sie in hohem Alter. Seit den NS-Verbrechen haben sie unter dem Vergangenen gelitten. Es ist höchste Zeit, daß wir uns ihnen zuwenden, daß wir handeln, wo immer Hilfe gebraucht wird. Und diese Hilfe ist notwendig. Es kann ja nicht sein, daß Überlebende, die als Kinder mit der "Reichsbahn" nach Bergen-Belsen oder in andere Lager deportiert wurden, dort fürchterliche Torturen durchmachen mussten, heute mit Renten in Höhe des Hartz-4-Satzes auskommen sollen, oder mit noch weniger. An der Frage, wie das geändert werden kann, arbeiten wir und wir hoffen auf breite Unterstützung an allen Orten, an denen der Zug im kommenden Jahr halten wird.

Wie sieht der Fahrplan für 2009 aus?

Wir planen gegenwärtig unsere neue Route, die durch Rheinland-Pfalz, Bayern und später durch Mecklenburg-Vorpommern, durch Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen führen soll. Auch Brandenburg steht erneut auf unserem Programm. An Stationen, die uns eingeladen haben, mangelt es nicht. Aber jeder Halt kostet viel Geld und wir sind auf klare Zusagen aus den Städten, aus den Kommunen oder von Förderern angewiesen. Dieser finanzielle Abgleich findet seit mehreren Monaten statt und wir hoffen, daß uns Ende November sämtliche Rückläufe vorliegen. Dann werden wir -in konkreter Absprache mit den örtlichen Initiativen- einen Orts- und Terminplan veröffentlichen.
Wer den Zug für 2009 bestellen will, sollte sich bis dahin bei uns melden!