BELZEC/MAJDANEK - Zu einem deutsch-polnischen Workcamp in der Gedenkstätte Belzec laden die Organisatoren vom 4. bis 18. August ein. Auch die Gedenkstätte Majdanek (bei Lublin) bietet ein Freiwilligenprojekt an (11. bis 25. August). Praktische Instandhaltungsarbeiten wie die Freilegung von früheren Barackenteilen wechseln mit historischen Seminarangeboten ab. (www.jedenswiat.org.pl.)
Belzec war das erste von drei Vernichtungslagern, in denen die Erfahrungen der "Euthanasie"-Morde (u.a. in Bernburg) systematisch umgesetzt und fortentwickelt wurden. Die aus ganz Europa verschleppten Menschen führte die Reichsbahn den Gaskammern auf separaten Gleisanschlüssen zu. Unter den Opfern, die in Belzec, Treblinka und Sobibor umgebracht wurden ("Aktion Reinhard"), befanden sich mehrere zehntausend Kinder. Lagerkommandant von Belzec war Christian Wirth, der ab 1943 in Triest tätig wurde und dort die Tötungen im KZ San Sabba überwachte. Wirth und andere Massenmörder der "Aktion Reinhard" sind auf dem deutschen Soldatenfriedhof Costermano (bei Garda/Italien) beerdigt, wo ihre Gräber mit Steuermitteln gepflegt werden. Den von Wirth, Stangl und anderen ermordeten Kindern ist bis heute kein spezifisches deutsches Denkmal zugedacht. Der "Zug der Erinnerung" soll diesen beschämenden Zustand ändern helfen.