Trenul amintirilor - Поезд воспоминания - Pociąg pamięci - Train of commemoration - Zug der Erinnerung - Vurdon so na bistrel nahles - o treno tis mnimis - To treno tis mnimis - Pociag pamieci - Train de la mémoire - Zuch vun der Erënnerung - Vlak uspome

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Auszug aus dem Protokoll der Wannseekonferenz

Zug der Erinnerung Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen

Überwältigende Anteilnahme beim Gedenken an die Opfer

Der Zug erreicht Berlin-Lichtenberg / Stumme Demonstration Zehntausender

Warteschlange im Berliner Ostbahnhof
Foto: W. Friedler

BERLIN - Am dritten Tag des Zugaufenthalts in Berlin ist die Ausstellung im Stadtteil Lichtenberg angekommen. Befürchtungen, dort sei mit rechtsextremistischen Angriffen zu rechnen, haben sich bisher nicht bestätigt. Stündlich mehr Besucher warten geduldig auf dem Bahnsteig und schützen das Andenken durch ihre Anwesenheit. Wie die Zugbegleiter berichten, zeichnet sich ein ähnlicher Andrang wie am Berliner Ostbahnhof ab. Dort sahen in nur zwei Tagen weit über 10.000 Menschen den "Zug der Erinnerung". Viele brachten Blumen, die sie vor die Wagen oder auf den Bahnsteig legten. In bewegenden Zweiergesprächen mit dem pädagogischen Zugpersonal berichteten ältere Berliner von Deportationsszenen, die ihnen in Erinnerung geblieben sind. Andere brachten Fotos, Filmrollen und Dokumente, die der Zug auf seinem Weg in die Gedenkstätte Auschwitz mitnehmen wird. "Die Auswertung dieser Materialien und der vielen Ergebnisse der örtlichen Spurensuche in über 60 Städten wird Monate dauern", bestätigt Markus Günnewig vom Zugteam. Wer die Ausstellung wegen Überfüllung nicht besuchen konnte, informierte sich über die erweiterten Öffnungstermine (täglich bis 22.00 Uhr) oder nahm Infomaterial nach Hause.

Wie auch an anderen Haltestationen kommt es in den Ausstellungswagen immer wieder zu erschütternden Äußerungen von Trauer und Beschämung. "Warum wurde diesen Kindern nicht geholfen? Sahen Menschen meiner eigenen Familie tatenlos zu? Welchen Anteil haben meine Eltern oder Großeltern an den Verbrechen?" Diese Fragen stehen im Zentrum einer stummen Auseinandersetzung vor den Fotos der Deportierten und finden in den Gästebüchern des Zuges tastende Antworten.

Der Zug steht bis Mittwoch Abend im Bahnhof Berlin Lichtenberg. Am Donnerstag und Freitag wird die Ausstellung an Gleis 2 in Berlin Schöneweide parken und am Wochenende im Berliner Westhafen zu sehen sein. Der zehntägige Berliner Aufenthalt geht am kommenden Montag und Dienstag in Berlin Grunewald (Mahnmal "Gleis 17") zu Ende.