BOCHUM - "Zug der Erinnerung hält auf Gleis 1", titeln die in Bochum erscheinenden "Ruhr Nachrichten" (WAZ) am 06. September. Demnach soll der Zug mit seinen Ausstellungswagen "im kommenden Februar auf Gleis 1 im Bochumer Hauptbahnhof einfahren. So will es der Kulturausschuss, der (...) die Verwaltung mit den Vorbereitungen beauftragte." Gleis 1 ist vom Vorplatz des Bochumer Hauptbahnhofs direkt zu erreichen und wird im Regionalverkehr genutzt. Für die in Bochum erwarteten Ausstellungsbesucher führt der kurze Weg durch eine ansprechend renovierte Eingangshalle. Mit der Entscheidung für Gleis 1 wollen die Mitglieder des Kulturausschusses ein würdiges Gedenken an die aus Bochum deportierten Kinder und Jugendlichen sicherstellen. Der Beschluss erfolgte einstimmig.
Bochum kann auf eine umfangreiche Erinnerungsarbeit verweisen, wie zuletzt im Projekt "Stolpersteine". Die Einladung an den "Zug der Erinnerung" ist deswegen als Teil einer ständig notwendigen Aktualisierung zu verstehen, betonten Mitglieder des Kulturausschusses. "Für Bochum strebt der Kulturausschuss an, dass Schulen an der Recherche der Kinderschicksale beteiligt werden", schreiben die "Ruhr Nachrichten" und zitieren den zuständigen Stadtdezernenten: "Die Finanzierung ist gesichert". Damit gehört Bochum zu den Städten, deren kommunale Gremien sich vollständig oder in erheblichem Ausmaß an den Kosten der Erinnerung beteiligen. Abschliessend heißt es in den "Ruhr-Nachrichten": "Verhandelt werden muss noch mit der Bahn, die zustimmen muss, dass der Zug mit den Ausstellungswagen auf Gleis 1 für einige Tage halten wird."