HALLE/BERNBURG - Auf einem Projekttreffen in Halle (Sachsen-Anhalt) wurden in der ersten Juliwoche regionale Einsatzmöglichkeiten für den "Zug der Erinnerung" diskutiert. Aus Halle stammen mindestens 8 Kinder und Jugendliche, die mit ihren jüdischen Familien von den Nazis deportiert wurden (Städte und Namen). Neben dem örtlichen Gedenken und der lokalen Spurensuche schlugen Teilnehmer des Treffens Pendelfahrten nach Bernburg (bei Magdeburg) vor. In Bernburg befand sich eine der sechs zentralen "Euthanasie"-Anstalten, in denen mehr als 70.000 kranke und behinderte Menschen ermordet wurden, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche. Ab August 1941 begann in Bernburg die "Sonderbehandlung 14 f 13" - ein Programm zum Massenmord an KZ-Häftlingen. Bis zum März 1943 wurden "etwa 5.000 mehrheitlich jüdische Häftlinge aus den Konzentrationslagern Buchenwald, Flossenbürg, Groß-Rosen, Neuengamme, Ravensbrück und Sachsenhausen" in den Bernburger Gaskammern umgebracht. Die Hallenser Initiative "Zug der Erinnerung" erwägt neben Bernburg auch die Einbeziehung von Dessau. In Dessau arbeitet das "Alternative Jugend Zentrum" (AJZ), das Projekte zur NS-Geschichte betreut und regionale Initiativen "im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus" fördert.