SAARBRÜCKEN - Auf Einladung des Stadtarchivs Saarbrücken und des neu gegründeten Saarbrücker Vereins "DenkmalMit" wurde der "Zug der Erinnerung" in der ersten Septemberwoche im Festsaal des Rathauses der Landeshauptstadt vorgestellt. Aus Saarbrücken stammen wenigstens 19 Kinder, deren Deportationsschicksal noch immer nicht vollständig geklärt ist (Städte und Namen). Keines dieser Kinder kehrte zurück. Die Stadtarchivarin Dr. Irmgard Becker wies in der Veranstaltung darauf hin, daß es gelungen ist, über 2.000 deportierte jüdische Bürger Saarbrückens zu identifizieren; jedoch fehlen Lebenszeugnisse wie Fotos und Briefe, um die sich das Archiv verstärkt bemüht. Die Hinterlassenschaften der Deportierten wurden von Plünderern zerstört oder sind bei sogenannten Arisierungsmaßnahmen an Nutznießer der Verfolgung veräußert worden.
"Die Mobilisierung des öffentlichen Bewußtseins gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus und Gewalt" sei eine gegenwärtige Hauptaufgabe gesellschaftlicher Organisationen, sagte der Vorsitzende des einladenden Saarbrücker Vereins, Richard L. Borg. "DenkmalMit" will sich u.a. um den Aufbau von Gedenkstätten bemühen, die an ehemalige Saarbrücker erinnern. Ob der "Zug der Erinnerung" auch in die saarländische Landeshauptstadt kommt, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden - in Aussicht genommener Termin ist Ende November. Kontakt Saarbrücken: RichardLBorg@aol.com