Trenul amintirilor - Поезд воспоминания - Pociąg pamięci - Train of commemoration - Zug der Erinnerung - Az emlékezés vonata - Vurdon so na bistrel nahles - o treno tis mnimis - To treno tis mnimis - Pociag pamieci - Train de la mémoire - Zuch vun der Erënnerung - Vlak uspome

Zug der Erinnerung
Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen

In Kooperation mit:



DB AG: Revisionistische Lügen

 


Bei der Zusammenarbeit mit dem "Reichssicherheitshaupt-amt" ging es der "Reichsbahn" auch um billige Arbeitskräfte aus dem Kontingent der Zwangsverschleppten. Sie mussten für den logistischen Durchfluss der europaweiten Expansion des "Deutschen Reiches" sorgen. Das Foto zeigt Jugendliche, die wahrscheinlich aus Polen stammen, mit ihren deutschen Vorarbeitern auf den Schienen der "Reichsbahn". Die Ver-nutzung der Arbeitskraft von Minderjährigen war nicht unüblich. Dokumentiert ist der Arbeitseinsatz von Kindern ab
8 Jahren in der deutschen Industrie und Landwirtschaft.

Um die Zahlung von Schmerzensgeld an frühere Deportationsopfer abzuwehren, greift die DB AG zu revisionistischen Lügen, schreibt der "Zug der Erinnerung" in einer aktuellen Pressemitteilung. Laut DB AG besteht zwischen den millionenfachen "Reichsbahn"-Transporten an die KZ-Rampen und dem folgenden Vernichtungsgeschehen"keine innere Verbindung". Die Freiheitsbraubung der Opfer habe "außerhalb des Einflußbereichs der Reichsbahn" gelegen.

Diese und andere Behauptungen verbreitet der DB-Vorstand in einem Schriftsatz der Berliner Anwaltskanzlei "Redeker/ Sellner/ Dahls". Die Kanzlei hat den DB-Auftrag, gegen einen hochbetagten Überlebenden der "Reichsbahn"-Deportationen vorzugehen, weil er Anspruch auf Schmerzensgeld erhebt.

Der "Zug der Erinnerung" wirft DB-Vorstandschef Dr. Rüdiger Grube vor, er habe eine schwerwiegende Verfälschung der historischen Wahrheit zu verantworten. Die tatsächliche Aufgabe der "Reichsbahn" bei den Menschheitsverbrechen sei die eines logistischen Zulieferers gewesen. Ohne die Massentransporte der "Reichsbahn" hätten Morde des bewiesenen Umfangs nie stattfinden können.

Demnach gingen "Reichsbahn" und "Reichssicherheitshauptamt" arbeitsteilig vor: Die "Reichsbahn" garantierte der SS die zeitgerechte Zuführung von Millionen Menschen in die Lager; die SS bezahlte der "Reichsbahn" diese Mordbeihilfe nicht nur mit Beförderungsgeldern, sondern auch mit kostengünstigen Arbeitskräften aus den Zwangs- und Sklavenkontingenten.

Auf dem Höhepunkt der gemeinsamen Geschäftstätigkeit verfügte die "Reichsbahn" über mindestens 400.000 Verschleppte, die in eigenen "Reichsbahn"-Unterkünften oder KZ-Zügen hausen mussten. Sie hatten das bombardierte Schienennetz in Gang zu halten, damit die von der SS bestellten Deportationszüge (und die Züge der Wehrmacht) durch Europa rollen konnten. Es war ein zirkulierendes Geschäft zum gegenseitigen Vorteil, für das Millionen Menschen sterben mussten.

Holocaust-Leugner

Die Leugnung dieser Schuld widerspreche sämtlichen historischen Tatsachen und stelle "einen Akt schwerer revisionistischer Fälschung" dar, schreibt der "Zug der Erinnerung". Die "Reichsbahn"-Transporte seien notwendige Voraussetzung des Verbrechensumfangs gewesen. Das Leiden der Menschen in den "Reichsbahn"-Waggons auf dem tagelangen Weg in die Vernichtung gehöre zur Shoah ebenso wie das Warten auf den Tod vor den Gaskammern. Wer dies bestreitet gehöre zur Gruppe der Holocaust-Leugner.

Nach Auffassung des "Zug der Erinnerung"sind die DB-Fälschungen von besonderer Bedeutung, weil sie eine gegenwärtige Wirkung entfalten und der gesellschaftlichen Mitte des neuen Rassismus entgegenkommen. Indem die millionenfache Mordbeihilfe der "Reichsbahn" geleugnet und das Verbrechen auf die SS verschoben wird, können Antisemitismus und rassistische Einstellungen von ihrer letzten Konsequenz entkoppelt werden. Die tätige Duldung möglicher Morde durch Stigmatisierung und logistische Zusammenballung unterliegt demnach keinerlei Strafbarkeit; die Mörder sind immer die anderen: Lübeck, Hoyerswerda, NSU.