Zug der Erinnerung
Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen
In Kooperation mit:
Region Bonn
Rheinland-Pfalz
DRESDEN - Nachdem in den ersten drei Ausstellungstagen fast 8.000 Besucher auf den Dresdner Hauptbahnhof kamen und Hunderte wegen zu langer Wartezeiten abgewiesen werden mussten, wird der "Zug der Erinnerung" auch am 1. Mai geöffnet sein. Ursprünglich sollte die Ausstellung an diesem Tag pausieren, bevor sie nach Bautzen weiter fährt. Die Verlängerung wurde möglich, weil die Dresdner Koordinatoren und die pädagogischen Begleiter des Zuges eine Sonderschicht einlegen und als Ansprechpartner der Besucher zur Verfügung stehen wollen - vom 14.00 bis 20.00 Uhr mit großem Foto
OSLO/BERLIN - Bei ihren systematischen Massenverbrechen haben die NS-Eroberer auch in Norwegen Menschen gejagt und in deutsche Konzentrationslager verschleppt. Eines dieser Opfer war Frank Sachnowitz. Der 17-Jährige gehörte zur kleinen jüdischen Gemeinde Norwegens. Etwa 900 norwegische Juden konnten nach Schweden fliehen, als die Wehrmacht das Land 1940 überfiel - Frank Sachnowitz und seine Familie wurden verhaftet. Nach einer tagelangen Reise mit dem Schiff und der "Deutschen Reichsbahn" kamen Frank und seine Brüder am 1. Dezember 1942 in Auschwitz an. Frank wird für Rassenexperimente ausgesucht und im August 1943 ermordet. Sein Skelett sollte als Anschauungsmaterial dienen. Mehrere der beteiligten deutschen Mediziner standen in der Nachkriegszeit vor Gericht. Sie erhielten nur geringe Strafen oder wurden frei gesprochen. mehr
BRANDENBURG/POTSDAM - Auch im Bundesland Brandenburg kommen Tausende Besucher auf die Bahnhöfe des Gedenkens und erweisen den Deportierten eine letzte Ehre. Bereits auf der ersten Station (Brandenburg an der Havel) brachten Schüler lokale Lebenszeugnisse der verschleppten Kinder und Jugendlichen in die Wagen, die auf dem Weg zur Gedenkstätte Auschwitz sind. Am Freitag und Samstag (25.04./26.04) steht der "Zug der Erinnerung" auf dem Potsdamer Hauptbahnhof, am Sonntag (27.04.) kommt er in Cottbus an. mehr
BERLIN/BRANDENBURG - Mit überwältigenden Zeichen der Anteilnahme ging am Dienstag (22.04.) der zehntägige Aufenthalt des Zuges in Berlin zu Ende. Am S-Bahnhof Grunewald, der letzten Station in unmittelbarer Nähe des früheren Deportationsgleises Nr.17, versammelten sich Tausende und nahmen mehrstündige Wartezeiten in Kauf. Wer den Zug wegen Überfüllung nicht besuchen konnte, legte Blumen an der Gedenkstätte nieder, die am Dienstag Abend mit Gestecken oder selbst gepflückten Zweigen übersät war - eine Demonstration ohne Anleitung oder Aufruf. Die Anfahrt zum Standort des Zuges war stundenweise dermaßen verstopft, daß Polizisten den Verkehr regeln mussten. mehr
BERLIN/BRANDENBURG/GÖRLITZ - Während in Berlin tausende Besucher zum "Zug der Erinnerung" strömen, bereiten die Initiatoren die letzte Etappe der Fahrt des Gedenkens vor. Ziel ist das Staatliche Museum Auschwitz (Oswiecim) in Polen, wo der Zug am 7. Mai ankommen wird. Am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, werden mitreisende Jugendliche aus ganz Deutschland in der Gedenkstätte Erinnerungen an die Deportierten niederlegen. Lebenszeugnisse wurden an etwa 60 Bahnhöfen gesammelt - Stationen in Brandenburg und Sachsen stehen noch bevor. mehr
BERLIN - "Das Foto wurde 1937 aufgenommen. Es zeigt meine Eltern und meine drei Schwestern: Hanna, die Älteste, dann Fanny, die Mittlere und Jenny, die Jüngste. Ganz rechts, neben dem Vater, steht der kleine Bub, der ich damals war." Nathan Durst lächelt. Aus dem Siebenjährigen ist ein Mann über Siebzig geworden. Seine Schwestern wären heute in hohem Alter. Aber Fanny, Jenny und die Eltern haben nicht überlebt. mehr
BERLIN - Am dritten Tag des Zugaufenthalts in Berlin ist die Ausstellung im Stadtteil Lichtenberg angekommen. Befürchtungen, dort sei mit rechtsextremistischen Angriffen zu rechnen, haben sich bisher nicht bestätigt. Stündlich mehr Besucher warten geduldig auf dem Bahnsteig und schützen das Andenken durch ihre Anwesenheit. Wie die Zugbegleiter berichten, zeichnet sich ein ähnlicher Andrang wie am Berliner Ostbahnhof ab. Dort sahen in nur zwei Tagen weit über 10.000 Menschen den "Zug der Erinnerung". Viele brachten Blumen, die sie vor die Wagen oder auf den Bahnsteig legten. mehr
BERLIN - Bereits am ersten Tag des Zugaufenthalts kamen über 10.000 Berliner auf den Ostbahnhof. Es bildeten sich lange Schlangen, in denen die Menschen bis zu drei Stunden warteten. "Dies ist eine stumme Demonstration, dass man uns das Gedenken nicht verbieten kann und dass auch Behinderungen nichts nutzen!" sagten zahlreiche Besucher. Sie brachten Blumen und Andenken an die Deportierten an den Zug, der innerhalb weniger Stunden mit Lebenszeugnissen gefült war. Dazu gehört ein kleiner Kinderkoffer mit Spielzeug, den die Erben den Initiatoren des "Zugs der Erinnerung" übereigneten. mehr
BERLIN - Der "Zug der Erinnerung" wird am heutigen Sonntag (13. April) um 12.00 Uhr in Berlin-Ostbahnhof einlaufen. Dies haben die Initiatoren nach Sperrung des Berliner Hauptbahnhofs der DB AG mitgeteilt. Zuvor war auch ein Halt im Bahnhof Zoologischer Garten von der DB AG untersagt worden. Damit entzog die Bahn der Berliner Öffentlichkeit mehrere zentrale Gedenkorte. Sämtliche Appelle blieben unbeachtet. mehr
BERLIN/BONN - Das Gedenkverbot für den "Zug der Erinnerung" auf dem Berliner Hauptbahnhof (früher Lehrter Bahnhof) wird von der DB AG bestätigt. An dem Ort der früheren Massendeportationen hätten "technische und betriebliche Bedingungen" den Vorrang. Die Einfahrt des Zuges wird auf Ersatzbahnhöfe verschoben. Die geplante Erinnerung an die über viertausendsechshundert deportierten Kinder und Jugendlichen findet im Zentrum der deutschen Hauptstadt demnach keinen Platz. mehr
Für das Gedenken an die über 4600 deportierten Kinder und Jugendlichen aus Berlin haben die deutschen Bürgerinitiativen einen ersten Erfolg errungen. Wenige Stunden nach einer Pressekonferenz der Initiatoren des "Zug der Erinnerung" und heftigen Protesten gegen die Sperrung von Gedenkstationen in Berlin mußte die Deutsche Bahn AG am Dienstag Nachmittag das geforderte Gleis freigeben. Es handelt sich um den früheren Deportationsort "Gleis 17" in Berlin-Grunewald. Dort waren zwischen 1941-45 über 50.000 Menschen deportiert und mit der Reichsbahn in den Tod geschickt worden. mehr
BERLIN - Die Umstände des bevorstehenden Gedenkens an die aus Berlin deportierten Kinder und Jugendlichen lösen in der deutschen Hauptstadt, aber auch bundesweit, Bestürzung aus. Die Deutsche Bahn AG will verhindern, daß der "Zug der Erinnerung" auf dem Berliner Hauptbahnhof und an der Gedenkstätte "Gleis 17" (Berlin-Grunewald) halten kann. Auch weitere Stationen, so der Bahnhof Berlin-Schöneweide, sollen für die mobile Ausstellung über NS-Deportationen mit der "Reichsbahn" gesperrt werden. Das einzig zugesicherte Abstellgleis befindet sich in einer Industrieanlage. Das Gleis wurde düem "Zug der Erinnerung" von einem privaten Eigentümer zur Verfügung gestellt. "Wir sind beschämt, daß das Gedenken an die 4.646 deportierten Kinder aus Berlin in einer Atmosphäre des Boykotts, der Ignoranz und der Feindseligkeiten stattfinden soll. Wir rufen alle Menschen guten Willens, insbesondere die in der Deutschen Bahn AG Verantwortlichen, zur Besinnung auf, um die Opfer gemeinsam zu ehren", heißt es in einer Stellungnahme der bundesweiten Initiatoren. "Mit Trauer und Empörung nehmen wir zur Kenntnis, daß die Nachfahren der Täter, zu denen auch wir gehören, das volle Ausmaß ihrer Verantwortung noch immer nicht begreifen wollen." mehr
Die Bahn AG sperrt den Berliner Hauptbahnhof für die ungehinderte Einfahrt des „Zug der Erinnerung“. Auch der ehemalige Deportationsort Grunewald wird für das Gedenken an die ermordeten Kinder und Jugendlichen von der Bahn AG nicht frei gegeben. Dies wurde der bundesweiten Bürgerinitiative „Zug der Erinnerung“ am Mittwoch (2. April) mitgeteilt.
Die Sperrung begründet die Bahn AG mit „betrieblichen“ Erfordernissen. Demnach gefährde die Rauchentwicklung des Triebfahrzeuges, einer Dampflok, die Sicherheit des Hauptbahnhofs. mehr
BREMEN - Nach dem mehrtägigen Aufenthalt in Lüneburg ist der "Zug der Erinnerung" in Bremen eingetroffen. In der Hansestadt waren über 50 Kinder und Jugendliche zu Hause, die zwischen 1938 und 1944 deportiert wurden. Unter ihnen befand sich der 1931 geborene Jacob Lipschütz, der als 11-Jähriger im Vernichtungslager Auschwitz endete. Auch die anderen 50 Kinder und Jugendlichen kehrten nicht zurück.
Der Halt in Bremen ist dem dortigen Senatspräsidenten und Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) zu verdanken, der im Namen der Senatskanzlei die Einladung aussprach. mehr